In der Einzeltherapie stehen Sie als Person im Mittelpunkt der Behandlung.
Voraussetzungen
Voraussetzung für die Notwendigkeit einer Psychotherapie ist das Vorliegen einer „Störung mit Krankheitswert“. Dies ist erfüllt, wenn Sie unter einem Leidensdruck stehen, weil die Probleme Ihre Lebensqualität einschränken und wenn Sie gleichzeitig unter einer psychischen Störung leiden.
Probleme am Arbeitsplatz oder in der Partnerschaft alleine sind keine Indikation für eine Psychotherapie. Sie können sich in solchen Fällen gerne im Rahmen einer Paartherapie oder einer psychologischen Beratung an mich wenden. Langfristig anhaltende Probleme können allerdings zu einer psychischen Störung führen, bei der dann wiederum eine Psychotherapie notwendig ist.
Die Krankenversicherungen verlangen im Verauf der Psychotherapie in der Regel einen ausführlichen Antrag auf Kostenübernahme. In diesem Antrag werden Ihre Beschwerden, deren Hintergründe, Entstehungsbedingungen, bisherige Bewältigungs- und Behandlungsversuche sowie Ihre biographische Entwicklung anonymisiert und ausführlich geschildert. Die ersten fünf Termine (probatorische Sitzungen) sind für die Erhebung dieser Informationen vorgesehen.
Ablauf
Ab dem 01.04.2017 gibt es für Sie die Möglichkeit, sich in einer Sprechstunde Vorab eine diagnostische Einschätzung zu holen, sich über Psychotherapie zu informieren und abzuklären, ob Sie eine psychotherapeutische Behandlung benötigen. Falls Sie eine Psychotherapie benötigen, gibt es im Anschluss an die Sprechstunde verschiedene Möglichkeiten, wie es weitergehen kann. In dringenden Fällen kann nach bis zu zwei weiteren Sprechstunden eine Akutbehandlung von 12 Sitzungen eingeleitet werden, die entweder bei mir oder einem Kollegen erfolgen kann. Sie sollten in den ersten Gesprächen abprüfen, ob Sie sich bei mir wohl fühlen. Nur wenn Sie das Gefühl haben, sich bei mir öffnen zu können, ist eine vertrauensvolle und erfolgreiche therapeutische Zusammenarbeit möglich. In diesen ersten Gesprächen geht es zudem darum, einen groben Überblick über Ihre Beschwerden zu erhalten, Ihre Erwartungen sowie die Rahmenbedingungen und organisatorische Fragen zu besprechen.
Im Normalfall kommt es im Anschluss jedoch erst zu den sogenannten probatorischen Sitzungen, von denen maximal vier möglich sind. Danach erfolgt der Eintritt in die eigentliche Therapiephase. Wenn Sie ausreichend Vertrauen in die therapeutische Beziehung aufbauen konnten, vereinbaren wir gemeinsam realistische Therapieziele, die bis auf Weiteres den roten Faden festlegen. Selbstverständlich wird regelmäßig geprüft, ob die festgelegte Richtung noch gültig ist oder ob aufgrund geänderter Lebensumstände, Einstellungen oder Sichtweisen eine Anpassung vorgenommen werden muss. Anschließend stelle ich Ihnen einen Behandlungsplan mit den dazugehörigen Behandlungsmethoden vor, der dann schrittweise umgesetzt wird. Besonders wichtig ist mir dabei, dass Sie gewonnene Erkenntnisse und neue Verhaltensmuster in Ihren Lebensalltag übertragen und integrieren können. Nur so ist eine Hilfe zur Selbsthilfe tatsächlich möglich, damit Sie Ihr Leben wieder ohne professionelle Hilfe allein bewältigen können.
In der Regel finden ein- bis zweimal wöchentlich jeweils 50-minütige Gespräche statt. Wie viele Sitzungen insgesamt erforderlich sind, hängt immer vom jeweiligen Einzelfall ab. Bei den gesetzlichen Krankenkassen sind Kurzzeittherapien mit zwei Abschnitten von je 12 Einzelgesprächen und Langzeittherapien mit 60 Sitzungen vorgesehen. Insgesamt können die Therapien auf 80 Sitzungen erweitert werden. In welchem Rahmen Ihre private Krankenversicherung die Kosten für eine Psychotherapie übernimmt, klären Sie bitte rechtzeitig. Für die gesetzlichen Krankenkassen gelten einheitliche Regelungen.
Das Therapieende erfolgt unter gemeinsamer Absprache. Dabei spielt der Grad der Erreichung der formulierten Therapieziele eine entscheidende Rolle. Der ausschlaggebende Punkt ist jedoch Ihre Zuversicht, Ihr Leben wieder alleine bewältigen zu können. Am Ende erfolgt eine Rückfallprophylaxe, in der der Therapieprozess noch einmal rekapituliert wird und die wesentlichen Bewältigungsstrategien in einem „Notfallkoffer“ gesammelt werden.
Organisatorisches
Bitte erscheinen Sie immer möglichst pünktlich zu den Sitzungen, damit keine wertvolle Therapiezeit verloren geht. Sie können Termine bis zu 24 Stunden vorher absagen, ohne dass Ihnen Kosten entstehen.
Die Broschüre Wege der Psychotherapie, herausgegeben durch die Bundespsychotherapeutenkammer, kann Ihnen noch einmal einen umfassenden Überblick geben.