Die „kognitive Verhaltenstherapie“ ist ein wissenschaftlich anerkanntes und von den Krankenkassen und -versicherungen finanziertes Psychotherapieverfahren. Neben der kognitiven Verhaltenstherapie gilt dies nur noch für die tiefenpsychologisch fundierte sowie für die analytische Psychotherapie./p><
Kerngedanke der kognitiven Verhaltenstherapie ist, dass jedes (problematische) Verhalten irgendwann einmal erlernt wurde. Dementsprechend kann es auch wieder „verlernt“ bzw. durch besser passende Verhaltensmuster ersetzt werden. Dasselbe gilt auch für Gedanken und Gefühle.
In der Therapie geht es zunächst darum, das Problem zu verstehen (cognitio = erkennen, kennenlernen). Für den Behandlungserfolg entscheidend ist dann das Einüben neuen Verhaltens. Nach entsprechender Vorbereitung und unter intensiver therapeutischer Begleitung wird z.B. bei einer Angstkrankheit die Angst auslösende Situation bewusst aufgesucht. Dadurch kann der Patient erfahren, dass seine Angst unbegründet ist.
Negative Gedanken sind mit negativen Gefühlen gekoppelt und umgekehrt. Leider ist es nicht so einfach, „positiv zu denken“. Gedanken, Einstellungen, Vorstellungen und Interpretationen entstehen im Laufe eines Lebens. Sie sind also zumindest teilweise durch Erfahrung untermauert und daher zum Teil auch berechtigt. Es bedarf somit einer genauen Überprüfung, wann die negativen Gedanken tatsächlich berechtigt sind und wann sie das Leben unnötig einschränken. Beispiele solcher Einstellungen sind „Keiner mag mich!“, „Ich muss immer für andere da sein!“, „Ich darf mich selbst nicht zu wichtig nehmen!“, „Ich muss immer alles perfekt machen!“ oder „Ich bin ein Versager!“. Durch intensive Auseinandersetzung können diese hinterfragt und durch angemessenere ersetzt werden.
Für weiterführende Informationen:
Kanfer, F. H. & Schmelzer, D. (2005): Wegweiser Verhaltenstherapie: Psychotherapie vorbereiten und begleiten, Therapieerfolg aktiv unterstützen, Entscheidungshilfen für Patienten. Berlin: Springer.
Wilson, R., Branch, R. & Strahl, H. (2006): Kognitive Verhaltenstherapie für Dummies. Weinheim: Wiley-VCH Verlag.